Wanderung am 7. Urlaubstag (16.06.2021) von Wannsee zur Glienicker Brücke mit Abstecher zur Pfaueninsel (ca. 13 km)

Heute haben Heidi und der ich eine Ganztagswanderung zur Glienicker Brücke unternommen, d.h. unser morgendliches Nordic Walking musste ausfallen, weil wir die Tour sonst nicht bewältigt hätten. Gestartet sind wir nach dem Frühstück um 9:00 Uhr. Als erstes setzten wir mit der Fähre über und fuhren dann vom S-Bahnhof Wannsee mit dem Bus 6 Stationen bis zum Haus der Wannseekonferenz. Dort starteten unsere Tour am Flensburger Löwen, der auf einem Sockel seit 1938 hier ruht. Wir liefen am Ufer des Wannsees entlang mit herrlichen Aussichten, Höhe alte Bäume, Schilf am Ufer und dadurch das Wasser tiefblau schimmernd. Auf dem Wasser Segelboote, Hausboote, aber auch grosse Yachten. Das Wetter war göttlich und durch die Schatten spendenden Bäume angenehm kühl.

Barbara am Ufer

Nach der Wasserrettung Jagen 97 folgte kurz darauf die Anlegestelle der Personenfähre zur Pfaueninsel. Wie durch ein perfektes Timing stand die Fähre für uns zur Abfahrt bereit. Heidi und ich setzten zum Rentnertarif + Lageplan für 3,00 € über. Vorbei am Schuppen der königlichen Fregatte würden wir von zartem Rosenduft angelockt und machten einen Abstecher in den Ersatz-Rosengarten. Leider gibt es wohl noch genügend Personal auf der Insel, denn die vielen welken Rosen hätten schon längst entfernt werden müssen, um den Garten strahlen zu lassen. Aber allein der Duft war schon einen Spaziergang durch den Garten wert.

Pfaueninsel
Pfau

Weiter ging es auf gepflegten Wegen Richtung Wasserfall und schliesslich zur Voliere, dort gab es die verschiedensten Hühnerarten zu entdecken, aber auch Fasane und Pfauen. Ein Pfau präsentierte sich in seiner vollen Pracht, leider hinter dem Volierenzaun. Wir spazierten weiter Richtung Meierei, die leider geschlossen war, vorbei an dem Luisentempel, weiter zum ehemaligen Palmenhaus, das leider abgebrannt ist. Das Schloss der Pfaueninsel wird auch gerade restauriert und auch das Schweizerhaus ist nur von aussen zu besichtigen. Nach 13 Uhr haben wir dann wieder mit der Fähre übergesetzt und sind am Ufer weiter Richtung Glienicker Brücke spaziert. Gelohnt hätte sich sicher auch noch ein Abstecher zum rustikalen Holzhaus aufzusteigen und die daneben liegende Kirche St. Peter und Paul zu besichtigen, aber das wäre uns zu viel geworden. Diese Highlights werden das nächste Mal in Augenschein genommen, wenn die Pfaueninsel aussen vor bleibt. Die kleine Kirche mit dem Zwiebelturm und das rustikale Holzhaus entstanden 1817 anlässlich der Vermählung von Prinzessin Charlotte mit dem späteren russischen Zaren Nikolaus.

Unser nächstes Ziel war das Wirtshaus Moorlake mit grossem Biergarten. Das Gebäude wurde 1810 von dem Schinkelschüler Ludwig Persius erbaut. Hier machten wir kurz Rast und gönnten uns ein alkoholfreies Hefeweizen. Das Essen laut Speisekarte war unseres Erachtens völlig überteuert. Kartoffel mit Spargel und frischer Butter für 19 €, wollte man dann noch Fleisch dazu, wurden nochmals 15 € fällig.

Nach der Rast waren die letzten 2 km bis zur Glienicker Brücke fällig. Man hatte vom Mauerweg einen herrlichen Blick auf die Sacrower Heilandskirche, die 1841-1844 von Ludwig Persius auf Wunsch Wilhelms IV erbaut wurde. Nach dem Mauerbau 1961 war die Kirche unerreichbar und könnte erst nach dem Mauerfall wieder genutzt werden.

Sacrower Heilandskirche

Auf dem Weg zu unserem Ziel kamen wir auch noch am Park Glienicker vorbei, den wir heute links liegen lassen mussten. Der Park, der von Lenné im englischen Stil gestaltet wurde, ist sicher auch einen Besuch wert, aber heute leider nicht zu schaffen. Wir waren pünktlich 20 min vor Abfahrt des Busses um 15:26 Uhr an der Haltestelle. Das nächste Mal fahren wir zuerst mit dem Bus zur Glienicker Brücke und beginnen unsere Tour mit dem Park in entgegengesetze Richtung.

Glienicker Brücke
Glienicker Brücke

In Wannsee angekommen,setzten wir mit der Fähre über und begaben uns als nächstes in das Gartenrestaurant Emma & Paul. Hier geönnten wir uns – völlig ausgehungert – Elsässer Flammkuchen, Süsskartoffel-Pommes, einen herrlichen Sommersalat und eine Weissweinschorle. Es schmeckte uns gut, lediglich der Schmand hätte etwas dicker aufgetragen sein können.

Flammkuchen

Nach dem Essen hätten wir die Wahl, entweder sitzen bleiben und Fussball gucken ( Türkei gegen Wales) oder einem Orgelkonzert in der kleinen Dorfkirche lauschen. Wir entschieden uns für letzteres und genossen 45 Minuten den Orgelklängen (Stücke von Christoph Graupner und von Georg Friedrich Händel). Gegen 19:30 Uhr waren wir nach über 10stündiger Abwesenheit wieder zu Hause und hätten das grosse Bedürfniss, unsere Füsse zu waschen und zu kühlen. Jetzt sitzen wir gemütlich zu Hause mit Blick auf den Garten und schreiben an unseren Urlaubserlebnissen.

Mal sehen, wohin uns morgen unsere Füsse tragen.

Geboren 1953 in Sonneberg/Thüringen, Studium der Rechtswissenschaften an der Humboldt Universität zu Berlin, Ausbildung zur Notarfachangestellten 1994 und seit 2019 im Ruhestand, Hobbies: Reisen, Fotografieren und Backen mit Sauerteig

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