Am heutigen Tag konnten wir entweder im Hotel relaxen oder einen Ausflug für 89,00 € dazubuchen. Heidi und ich entschieden uns für den fakultativen Ausflug, der uns zuerst zur Festung St. Hilario führte. Im Volksmund wird diese auch „Schloss der 1000 Gemächer“ genannt. Die Ursprünge der Festung stammen aus dem 9./10 Jahrhundert. Ein auf dem Berg errichtete Kloster war nach dem Eremit St. Hilarion benannt.
Die Anlage gliedert sich in Ober-, Unter- und Vorburg. Der Prinz-Jean-Turm klebt an einer Felsen ante und ist bekannt dafür, dass der Prinz hier 300 seiner Leibwächter in die Tiefe gestürzt hat. Er hatte gehört, dass einer seiner nächsten ihm nach dem Leben trachtet. Ermordet wurde er dann aber von seiner Ehefrau.
Der Aufenthalt auf dieser Festung war sehr aufregend, spannend und interessant. Leider habe ich die nach oben führenden Treppen nicht gezählt, aber es waren viele. Schade, dass es zu dieser Zeit total neblig war und man nicht bis nach Kyrenia blicken konnte. Selbst der Blick aus dem Fenster der Königin war nebelverhangen.
Von der Festung aus fuhren wir weiter zu unserem nächsten Highlight, dem kleinen Ort Güzelyurt. Hier leben Christen und Moslem, Griechen und Türken nah beieinander. Die Kirchebefindetsich unweit der Moschee und die griechische Schule steht unweit der. türkischen. Die Bevölkerung akzeptiert und respektiert sich und die Kinder werden in beiden Sprachen unterrichtet.
Als nächstes Ziel stand die antike Stadt Soli auf unserem Programm. Hier sind die Überreste der größten Basilika zu bewundern, von der das Wahrzeichen der Stadt, der Schwan, noch in einem sehr gut erhaltene Mosaik zu sehen ist. Leider wurde das ganze zum Schutz mit einem Hightech-Dach versehen, der dem ganzen den Glanz nimmt.
Das in Soli weiter noch zu besichtigen Amphitheater ist recht klein, aber sehr gut erhalten. Und ein Jahrhunderte alter Olivenbaum steht noch auf dem einstigen Dorfplatz von Soli.
Von Soli aus ging es weiter zum Kloster Mamas. Mamas wird auch als Schutzpatron der Steuerhinterzieher bezeichnet, weil er nie Steuern zählte und als er dafür zur Rechenschaft gezogen werden sollte, kam er auf einem Löwen angeritten mit einem Lämmchen im Arm, das er zuvor vor dem Löwen gerettet hatte. Als er so gesehen wurde, vermutete man, dass es sich um einen Heiligen handeln müßte, von dem man keine Steuern eintreiben kann.
Neben dem Kloster Mamas befindet sich das Archeologische Museum. Hier kann man Funde aus Soli besichtigen, insbesondere die goldenen Olivenblätter aus Soli.
Als letztes Highlight besichtigten wir den Staudamm in Gecitköy, das wichtigste Projekt Zyperns, weil von hieraus die Insel mit Süßwasser versorgt wird. Es werden pro Jahr 75 Mio Kubikmeter Süßwasser auf die Insel ohne Druck geleitet. Davon werden 60 %, von den Haushalten und 40 % von der Landwirtschaft verbraucht.
Es war wieder ein sehr lohnenswerter Tag mit vielen Highlights und spannenden Sehenswürdigkeiten.
Den Abend over brachten Heidi und ich wieder in unserem Bungalow, ohne WLAN und mißerablen TV-Empfang, obgleich am Abend noch ein zypriotischer Abend stattfand. Die Veranstaltung fand auf unserem Hotel Areal in einem grossen Festzelt statt, begann aber erst um 21:00.Uhr, was für Heidi und mich viel zu spät war, zumal wir für den nächsten Tag wieder ein Ausflugspaket gebucht hatten.