Heute dürfen wir nun unseren Tagesablauf selbst gestalten, außer den Essenszeiten liegen keine Termine an. Auch der Wecker ist nicht aktiviert. Ich wache wie immer gegen 6:00 Uhr auf, schalte das Licht aber erst um 6:45 Uhr ein und stehe um 7:00 Uhr auf. Vom Meer her ist ein lautes Dosen zu hören, es gibt eine Windwarnung und wir sind gespannt, was uns am Strand erwartet.
Wie an den zurückliegenden Tagen gehen wir um 7:20 Uhr zum Frühstück. Das können wir heute ohne Termindruck genießen. Wir deh en das Frühstück auch auf über eine Stunde aus. Nach dem Frühstück zieht es mich gleich zum Meer, Heidi hat nicht das richtige Schuhwerk an. Ich bin fasziniert von dem hohen Wellengang und von dem enormen Wind. Die Badewanne Ostsee ist übergeschwappt und hat den Strand zu einem schmalen Streifen schrumpfen lassen. Ich mache ein paar Fotos und gehe zurück ins Appartement.
Heidi und ich planen trotz des Wetters einen Morgenspaziergang, allerdings nicht am Meer, sondern landeinwärts. Vom Leuchtturm aus habe ich am ersten Tag einen See entdeckt und der soll unser heutiges Ziel sein. Hier weht auch der Wind nur mässig stark. Auf dem Weg zum See kommen wir an vielen Urlaubsunterkünften und Feriensiedlungen vorbei. Es ist unglaublich, wie viele Unterkünfte es hier gibt und wie eng die Unterkünfte in den Siedlungen zusammenstehen.
Am See angekommen, führt nur ein Steg zum Wasser. Hier gibt es auch eine Leiter, so dass man im Sommer hier auch baden kann. Einen Weg um den See herum haben wir nicht entdeckt. Aber es führt ein Rad- und Wanderweg am See vorbei entlang einer Bahnschiene. Nicht weit entfernt stoßen wir auf einen Bahnhof, der namensgleich mit dem grossen Wellness-Hotel „Sandra Spa“ ist. Heidi und ich waren schon länger am überlegen, ob wir uns im nächsten Jahr dort Mal einbuchen sollten. Wir wanderten am Bahnhof vorbei durch den Wald und schlugen dann den Weg in Richtung Dorf ein. Hier gab es wieder viele Ferieneinrichtungen, die allerdings um diese Jahreszeit geschlossen waren. Heidi und ich beschlossen, dem Wind zu trotzen und am Strand zurück nach Niechorze zu wandern. Allerdings ist das nicht durchgängig möglich, da ein Zufluss das verhindert. Wir hätten entweder barfuß den Fluss durchqueren oder landeinwärts eine Brücke benutzen müssen. Wir entschieden uns wegen der Jahreszeit für die Brücke und landeten direkt am Ortsschild von Niechorze und uns gegenüber das riesengroße Wellness-Hotel „Sandra Spa“. Wir beschlossen, uns diesen Giganten von innen anzuschauen. Es sieht nett aus, aber Heidi und ich stellten fest, dass uns so ein kleines Hotel wie das Chimera mehr zusagt.
Da im Hotel die kleine Boutique geöffnet hatte, riskieren wir einen Blick.und wurden auch fündig. Heidi entdeckte für mich ein Oberteil und für sie selbst ein rotes Kleid. Das Kleid passte wie angegossen, aber mein Oberteil hatte einen zu grossen Ausschnitt.
Nach unserem Abstecher im Hotel „Sandra Spa“ beendeten wir unseren Morgenspaziergang und waren rechtzeitig zur Mittagsruhe um 12:30 Uhr in unserem Appartement.
Um 14:00 Uhr wagten wir uns erneut nach draußen, um unsere Nordic Walking Tour zu starten. Der Sturm tobte jetztnoch stärker als am Morgen, aber mit dem Wind im Rücken kamen wir gut vorwärts. Allerdings war uns klar, dass wir am Strand nicht den Rückweg würden antreten können. Deshalb wählten wir den Weg durchs Dorf für den Rückweg. Am Chimera angekommen, beschlossen wir, im Restaurant einen heißen Tee zu trinken. Hier standen nicht nur die Getränke, sondern auch ein Kuchen-Buffet für uns bereit. Wir waren allerdings genügsam und gönnten uns neben dem Tee zusammen eine Süßspeise mit Rosinen als kleine Nascherei. Es ist schon verführerisch, vor so einem Buffet zu stehen. Also werden wir künftig den Tee bie uns zu Hause trinken, sonst hat man das Hüftgold schneller drauf, als man denkt.
Gegen 16:00 Uhr waren wir wieder zu Hause, beschäftigten uns noch bis zum Abendessen mit dies und das. Heute mussten wir etwas früher zum Abendessen, um unseren kleinen Tisch vor den Neuankömmlingen zu verteidigen. Das hat auch gut geklappt.
Morgen, am Sonntag steht uns erneut ein Tag ohne Termine bevor. Hoffentlich legt sich bis dahin der Sturm.