Für heute war die Abfahrt auf 8:30 Uhr festgesetzt, Kofferaufnahme in den Bus um 8:15 Uhr. Der Wecker
war auf 6:15 Uhr gestellt, aber ein marokanischer Hahnenschrei – wohlgemerkt nicht mein Weckton aus
dem Handy – ließ mich schon vor 6:00 Uhr wach sein. Um 7:10 Uhr waren Birgit und ich beim Frühstück,
das Frühstücksbuffet bestand heute aus Baguette ( allerdings nicht so knusprig frisch wie in den anderen
Hotels), dazu Butter, Käse, Marmelade, Wurst, Eier, Kaffee aus der Thermoskanne, aber stärker als der
gestrige. Alles in allem war das Frühstück ok.
Pünktlich um 8:30 Uhr fuhr unser Bus zunächst durch die Altstadt von Meknes und unser Reiseleiter
erzählte uns vieles über die Geschichte dieser Stadt, die im 17./18. Jh. Gegründet wurde, über den
Begründer dieser Stadt Moulai Ismail, der allein zwischen 400 und 500 Kinder gezeugt haben soll, aber
wir hörten auch einiges über die Rolle der Frau in Marokko. In den größeren Städten emanzipiert sich die
Frau zunehmend, auch in der Armee kann sie Karriere machen und es bis zum General bringen.
Einen ersten Fotostopp hatten wir an einem Wasserbecken mit Fontaine, künstlich angelegt als
Vorratsbecken für wasserarme Zeiten. Um den künstlichrn See herum herrschte reges Treiben, Junghund
alt, Männlein oder Weinleine joggten oder walkten rundherum. Unterhalb der Stadtmauer fand auf
einem terrassenförmigen Absatz eine geführte Körperertüchtigung statt, an der auch eine gemischte
Gruppe von ca. 25 Personen teilnahm. Die Atmosphäre an diesem Ort war sehr angenehm und
entspannt, wir hatten auch einen schönen Blick auf die Altstadt und gutes Licht.
Weiter ging es zum Mousoleum, welches renoviert, aber noch nicht eröffnet wurde. Deshalb war nur
eine Besichtigung von aussen möglich. Auch. Auf einen unterirdischen Kerker könnten wir einen Blick
werfen. Hier waren nur die Lüftungsschächte auf dem Platz zu sehen. Hier würden die Gefangenen aus
den früheren Feldzügen und die Sklaven gehalten, deren Schreie man damals in der Umgebung hören
konnte.
Auch am Königspalast fuhren wir vorbei, dieser ist aber um die Hälfte kleiner als der Paas n Fes, dafür ist
er aber. Besser gesichert,, einerF Festung gleich, einmal durch die Stadtmauer, dann durch die königliche
Mauer und schließlich durch die Palastmauer. Ismail befürchtete immer einen Angriff auf seine Person,
so dass er auf best mögliche Sicherheit bedacht war.
Unser nächstes Ziel war eine Frauenkooperative der Teppichknüpferinnen. Wir könnten die Frauen,
darunter auch eine Künstlerin, bei ihrer Arbeit beobachten. Es war interessant, etwas über das soziale
Projekt und über die Teppichknüpfkunst zu erfahren und die Arbeiten dieser Frauen zu bestaunen.
Natürlich würden uns auch Teppiche zum Verkauf angeboten, aber Birgit und ich blieben standhaft. Beim
Verlassen der Kooperative führte uns unser Weg durch einen Shop, in dem es Arganöl und
Kosmetikprodukte aus Arganöl angeboten wurde. Hier kauften wir uns – nach dem Genuss einer
Kostprobe – je eine Flasche dieses besonderen Öles.
Nach der Verkaufsshow fuhr unser US weiter zu einem Lokal, in welchem das Mittagessen für einen Teil
der Gruppe serviert würde. Zu dem Lokal gehörte ein Garten mit Sitzmöglichkeiten und Sonnenschirmen.
Hier suchten Birgit und ich uns ein. Nettes. Plätzchen, um zu schreiben. Birgit ihr handschriftliches
Tagebuch und ich mein Onlietagebuch. Dazu müssen wir uns einen doppelten Espresso servieren.
So haben wir auch die Mittagspause sinnvoll gefüllt und gleich starten wir zur Fahrt in die dritte
Königsstadt Rabat.