Heute konnten wir eine Stunde länger schlafen. Der Hahn krähte um 5:50 Uhr. Um 6:45 Uhr begaben wir
uns zum Frühstück.
Das Frühstücksbuffet war nicht so üppig und nicht so vielfältig und das Obst fehlte komplett. Dafür gab
es Ziegenkäse, der äußerst streng schmeckte. Der Hammel ließ grüßen. Kaffee gab es nicht aus der
Maschine, sondern wurde aus Thermoskannen eingeschenkt und wâre ein Blümchen auf dem Boden der
Tasse zu sehen gewesen, man hätte es in all seiner Pracht bewundern können.
Nur die gereichten Baguette waren frisch und knusprig.
Um 8:00 Uhr verstaubten wir unser Gepäck im Bus, suchten uns einen schönen Fensterplatz und
starteten um 8:15 Uhr mit einem Stadtführer namens Rafi in Richtung Königspalast. Leider konnten wir
nur die äußeren Mauern besichtigen, sehr prunkvoll und geschichtsträchtig. Hier dürfte man sogar – im
Gegensatz zu den sonstigen Gepflogenheiten – die Wachen fotografieren. Rafi erzählte einiges über die
Geschichte des Palastes. Danach fuhren wir weiter zu einer aFesting hoch oben auf dem Berg. Von hier
aushattemman einen herrlichen Blick auf die Altstadt von Fes. Der Blick ähnelte dem Blick auf die
Altstadt von Jerusalem.
Von hier aus fuhren wir zurück in die Stadt und erkundeten die mittelalterliche Medina, die seit1981 zum
Weltkulturerbe zählt. Ein Labyrinth aus über 9000 engen Gassen voller Läden, die aber heute am Freitag
größtenteils geschlossen waren. Angenehm, da deshalb weit weniger Menschen dort waren als an
anderen Tagen. Hier findet man alles, was an Handwerkskunst für Marokko typisch ist, wie Lederwaren,
Schmiedekunst, Färbereien, aber auch Fleisch, Teig- und Fischwaren. Alleine hätten wir uns in diesem
Wirrwarr von Gässchen verlaufen und hätte man jemanden aus der Gruppe verloren, wäre dieser
unwiederbringlich weg gewesen, glaube ich. Einen Blick durften wir auch in das Mousoleum Zaouia
Moulay Idris II werfen, eine prächtige Grabstätte des Stadtgründers. Diese Medina war wirklich einmalig
und äußerst interessant. Gegen 11 Uhr besuchten wir noch ein Restaurant in der Medina, tranken Tee
bzw. Kaffee und kosteten eine kleine typische Süßigkeit. Auch der Gang zur Toilette war vorgesehen, da
es dann zurück zum Bus ging, wo wir Rafi verabschiedeten.
Unser nächstes Ziel würde nun, nach zweistündiger Fahrt, Meknes, die nächste Königsstadt sein.
Zunächst fuhren wir zur Altstadt, wo ein Teil der Gruppe das Mittagessen einnahm. Birgit und ich
schlenderten durch die engen, aber nicht so einladenden Gässchen. An einem Obstwagen kauften wir
uns zwei Orangen und dann suchten wir einen schattigen Platz für unsere Mittagspause. Diesen fanden
wir dann auf einer Grünfläche mit Spielplätzen ausserhalb der Stadtmauer. Nach der Mittagspause
gingen wir zurück zum Bus und da wir vor unserer nächsten Bustour unbedingt noch Mal auf die Toilette
mußte, fragten wir im Technischen Institut nach. Der Pförtner gewährte uns Einlass in ein traditionelles
Klo, als wir jedoch das Institut wieder verlassen wollten, würden wir von einem Herren aufgefordert, uns
auszuweisen. Dazu hatten wir aber keine Zeit und entfleuchten schnellen Schrittes.
Weiter ging es mit dem Bus nach Volubilis, einer römischen Ausgrabungsstâtte. Birgit und ich
schlenderten auf eigene Faust durch die Anlage. Es war ein schöner Spaziergang durch die alten
geschichtsträchtigen Gemäuer. Bevor wir wieder in den Bus stiegen, gönnten wir uns noch einen starken
marokkanischen Kaffe.
Jetzt geht es zurück nach Meknes, wo wir einen Stadtrundgang machen werden, bevor wir unser neues
Hotel beziehen. Mal schauen, was uns da heute erwartet.